Poet mit der Kamera

Fritz Mühlbayers Fotografie ist Lichtatmosphäre

Von Fritz Mühlbayer wird man keine unverbindliche Alltagsfotografie, schon gar nicht etwa klischierte Urlaubsbildchen sehen. Vielmehr ist dieser ungewöhnliche Fotograf in seinen Bildern dem Licht auf der Spur.

Farbige Impressionen aus der Natur, vom Menschen oder von der ihn umgebenden Technik, auch von der Architektur hat Mühlbayer in detaillierten Ausschnitten oder in ausführlicher Breite mit der Kamera eingefangen. Es ist Kunstfotografie im besten Sinne der Wortbedeutung.

Vor allem geht es dem Fotografen um das Licht, dessen mannigfaltige Ausdrucksformen er in seinen ruhigen, fast meditativ zu nennenden Bildern zeigt.
Er nutzt es nicht einfach zur Erhellung einer Fotografie, sondern Fritz Mühlbayer lässt sich vom Licht inspirieren, folgt der Atmosphäre, die es erzeugt.
Häufig geht er dabei so weit, dass er diese Lichtatmosphäre selbst als Motiv zur Wirkung bringt.

Das Herausragende an der Fotokunst von Fritz Mühlbayer ist seine Fähigkeit, das eigene Empfinden der Lichtwirkung in Bilder umzusetzen, dabei selbst zum Poeten mit der Kamera zu werden.

Die Farben, wie sie ihm aus der Natur entgegentreten, erstrahlen zwar in ihrem selbstverständlichen Glanz, aber niemals entgleiten sie dem Fotografen in ein verfälschendes Pathos des Ausdrucks. Dem Auge des Betrachters dieser Fotografien von Fritz Mühlbayer wird dennoch viel geboten. Zugleich bewirken sie eine Beflügelung der eigenen Fantasie.

Rudolf Wesner
(Publizist und Kunstkritiker)